MASS & FIEBER OST

Fall Out Girl

Radioaktive Roadshow

Fall Out Girl

Premiere

Theaterhaus Jena – 14. März 2012

Kurzbeschreibung

Bartleby würde ja lieber auf seinem Berg in Thüringen bleiben. Stattdessen ist er mit Fall Out Girl unterwegs, die will, dass etwas geht. Mit ihrer „radioaktiven Roadshow“ ziehen die beiden wie die Quacksalber im alten Amerika durchs Land – nur haben sie statt Traktaten und Wundermitteln Songs, Videos und verstrahlte Geschichten im Gepäck. Zum Beispiel die von den Radium Girls, die an der Leuchtfarbe starben, mit der sie die Ziffern von Armbanduhren bemalten. Oder die von der geheimen Priesterschaft, die unsere Endlager bewachen wird. Und wie wäre es damit? Fall Out Girl behauptet, sie sei Mary Jane Watson , die Frau von Peter Parker, auch bekannt als S**man. Sie ist auf der Suche nach ihrem Mann – damit endlich alles wieder gut wird.

FALL OUT GIRL setzt an bei der schlichten Einsicht: Nicht die Pyramiden oder Beethoven oder Homer werden vom Menschen bleiben, sondern seine radioaktiven Abfälle, strahlend auf 100’000 Jahre. Zeit, dass wir uns mit unserem Erbe befassen!

Vier Impulse für das Vorhaben

Der erste Impuls kam aus der Welt der Comics: Im Jahr 2012 jährt sich zum 50sten Mal die Erfindung von Stan Lees Superhelden Spiderman, der als Teenager von einer radioaktiven Spinne gebissen wurde und seither als Mutant für Recht und Gerechtigkeit kämpft. Kein Held sieht besser aus als Spiderman, richtig glamourös war er nie. Umso mehr Glamour hat seine Frau Mary Jane, Model, Schauspielerin und Partygirl. Mrs. Spiderman ist die strahlende Unterhalterin, Fall Out Girl ihre dunkle, beschädigte, kämpferische Kehrseite. Beide sind verkörpert im Spiel des hinreißenden jungen Nachwuchstalents Antonia Labs. 

Der zweite Impuls kam aus der Musik: Mit Johannes Geißer als Bartleby wird die Produktion von einem Musiker, Komponisten und Schauspieler getragen, dessen musikalische Verdrängungskraft das sinnliche Gegengewicht zur Durchdringung einer komplexen Thematik bietet. Wir wollen uns unserem Thema stellen, aber wir wollen darin nicht untergehen. Dagegen arbeiten Geißers Kompositionen und die musikalischen Arrangements, zum größeren Teil erarbeitet im Umfeld der Theaterscheune Teutleben, die mit Mass & Fieber OST kooperiert. 

Der dritte Impuls kam von der neuen Leitung des Theaterhauses Jena, das sich früh schon für unseren kleinen, beweglichen Radioaktivitätsabend stark machte. Das junge, innovative Intendantenteam hat die Sache geprüft, strategische Beihilfe geleistet, inhaltliche Fragen gestellt und Relevanz gefordert. Mit uns teilt es die Ansicht, dass sich im Theater Unterhaltung und Nachhaltigkeit gegenseitig bedingen, und dass dem Zuschauer vor allem das nachgeht, was ihn zum Mitgehen – und Mitdenken – auffordert. 

Der wichtigste Impuls war das Thema selbst: Radioaktivität. Das Vertrauen in eine bessere Zukunft, das noch Marie und Pierre Curie in ihren Forschungen beflügelte, ist verschwunden. An ihre Stelle ist eine Emotionalität getreten, die jede Seite für sich auszunutzen sucht. Mit Angst macht man Geld: Das gilt für Befürworter und Gegner von Atomkraft. „Fall Out Girl“ fordert dagegen, sich diesem Themenfeld in seiner ganzen Vielschichtigkeit zu stellen. Wir glauben an die Kraft eines der Wahrheit verpflichteten, eigenständigen Denkens, wir glauben an das Potential einer produktiven Kontroverse. Ziel ist es, uns gemeinsam mit dem Publikum auf die Suche zu begeben: Nach den Möglichkeiten und (vorläufigen) Grenzen eines verantwortlichen Umgang mit einem Phänomen, das wir als letztes Erbe unserer Art definieren.

Cast & Crew

SPIEL: Antonia Labs und Johannes Geißer
Regie: Niklaus Helbling
Video/Bühnenbild: Elke Auer
Musik: Johannes Geißer, Michael Semper
Text: Brigitte Helbling
Kostüme: Victoria Behr
Artwork: Thomas Rhyner
Mitarbeit Musik: Felix Huber, Tom Semper
Assistenz u. Tour: Suse Berthold
Produktion: Manuela Wießner

PLUS: Special Ghost Appearances aus Oldenburg, Berlin, Jena!

GHOSTS in order of appearance on video:
ORSON WELLES: Jonas Zipf
MME CURIE: Eva-Maria Pichler
SEANCE-TEILNEHMER: Axel Denker, Neele Illonka Gries, David Orwoll, Henrieke Schrock
RADIUM GIRLS: Lisa Ecke, Rahel Freist-Held, Neele Ilonka Gries, Vivien Kurpas, Tasja Schwieca, Carolin von Arendschildt
MUTANTEN: Mareke Freudenberg (Nova), Rouven Genz (Peter Parker), Denis Larisch (Twister), René Schack (Jean Toad), Samantha Viana (MJ im Laboratoire)

Spieldaten

PREMIERE im THEATERHAUS JENA

am 14. März 2012 

 Vorstellungen in 2016

Staatstheater MAINZ: 23. März

 Vorstellungen in 2015

Grenzenlos-Festival MAINZ: 18./19. September

VORSTELLUNGEN in 2013:

OLDENBURGisches Staatstheater: 20. Januar
Societaetstheater DRESDEN: 8./9. Februar
Lofft LEIPZIG: 22./23. März
Figurentheaterfestival ERLANGEN: 5. Mai
Theaterhaus JENA: 14./15. Mai, 3./4.Juni

VORSTELLUNGEN bis Ende 2012 

Theaterhaus JENA: 16./17. März
Societaetstheater DRESDEN: 23./24. März
Theaterhaus JENA: 13./14. April
Kampnagel HAMBURG: 19./20. April
Theaterhaus Gessnerallee ZÜRICH: 27./28. April
Festival Theaterszene Europa KÖLN: 1. Juni
Theaterhaus JENA: 5./6./7. Juni
Comicsalon ERLANGEN (Markgrafentheater): 9./10. Juni
Ringlokschuppen MÜLHEIM: 5./6. Oktober
OLDENBURGisches Staatstheater: 12./13./19./20. Oktober
AVANT ART Festival WEIMAR: 25. Oktober
Kurtheater BADEN (CH): 1. November
OLDENBURGisches Staatstheater: 16./17. November
Ballhaus Ost BERLIN: 22., 23., 24., 25. November

Pressestimmen

„Denn wer Thüringens abgefahrene postapokalyptische Rock-Revue erlebt hat, wird noch seinen Enkeln von jenem Abend erzählen, als Pikachu in den Himmel aufstieg und sich die Tore zum Endlager Kyffhausen öffneten.“

„Substantielle Gesellschaftskritik als verstörende Party… davon sollte es wahrlich mehr geben an deutschen Theatern.“
Dresdner Kulturmagazin

„Hingehen! Unbedingt! Freunde mitnehmen!“
Avant Art Festival Blog

Thüringen Leuchtet
So beherzt werden die Genres im Theater selten gemixt: Fall Out Girl, eine Theaterkreation der Gruppe Mass & Fieber Ost unter der Regie von Niklaus Helbling, schert sich nicht um die erstaunlich intakten Grenzen zwischen Hoch- und Unterhaltungskultur…
Der Tagesspiegel: Christine Wahl, 19.11.2012

FALL OUT GIRL: Bitte Mehr Davon!
…Wieviele Zeichen habe ich hier noch? Denn ich möchte so viele schöne Beispiele aus dieser Roadshow wiedergeben, wohl wissend, dass es nicht annähernd den Genuss des eigenen Erlebens dieses wohl zu Recht mit dem Preis der Jury bedachten Kunstwerks ersetzen kann. Deshalb: Wo immer diese radioaktive Theaterarbeit angekündigt sein sollte: Hingehen! Unbedingt! Freunde mitnehmen!
Avant Art Festival Blog: Kay Gürtzig, 26.10.2012

Mit Madame Curie telefonieren
Aber geradeaus lässt sich das nicht erzählen. Regisseur Niklaus Helbling erweckt den Eindruck, als habe sich die Atomkatastrophe schon ereignet: Es leuchtet giftig bunt, die minimale Handlung springt von einem improvisierten Schauplatz zum nächsten, und die beiden Darsteller, die sich hinter einem mehrfach einsetzbaren Papp-Paravent umziehen, lassen es ordentlich krachen – mit E-Gitarre, Stimme – die von Antonia Labs hat mindestens Musical-Qualität – und Verstärker.
NWZ: Regina Jerichow, 15.10.2012

Eine schräge und schrille Atomkraft-Nein-Danke Party
Was für ein Abend! Es schwirrt der Kopf wie nach einer wilden Sause! Gefeiert haben wir zusammen mit Fall Out Girl und Bartleby. Sie, ein neurotisches Energiebündel, hält sich für Mary Jane Watson, die Frau von Peter Parker. Und weil sie das mit dem atomaren Vermächtnis nicht hinnehmen will, sucht sie ihren Spiderman“. Der ist schliesslich vom Fach und soll richten, was die Menschheit verbockt hat. Im Schlepptau hat sie Bartleby, einen etwas unmotivierten Comicladenbesitzer und Provinzrocker aus Thüringen. […] In Szene gesetzt hat Fall Out Girl“ Niklaus Helbling. Zusammen mit zwei multitalentierten Darstellern und dem seit 2011 in Hamburg ansässigen Ost“-Ableger von Mass & Fieber“. Der Abend ist deutliche Gesellschaftskritik, verpackt in überdrehtes Poptheater. Und seine Wirkung gleicht einem Kater: Sie entfaltet sich erst so richtig, wenn das Schwirren vorüber ist.
Tagesanzeiger, Der Bund: Isabel Hemmel, 30.4.2012

Was von uns bleibt ist Müll
Das Verrückteste an Fall Out Girl sind seine beiden Hauptdarsteller. Scheinbar mühelos finden sich Antonia Labs und Johannes Geisser in der chaotischen Geschichte zurecht, schlüpfen in verschiedenste Rollen, beweisen neben dem schauspielerischen auch ihr musikalisches Talent und eine richtig grosse, erfrischende Portion Humor…
Kulturkritik CH: Fabienne Schmuki, 29.4.2012

even say wunderbar: postatomares Theater mit Mass & Fieber auf Kampnagel
In einem Land, in dessen Baumärkten die Geigerzähler ausgehen, wenn auf der anderen Seite der Erde ein Atomkraftwerk zerstört wird, ist die Haltung, die dieses Stück zeigt, längst überfällig. Denn was da so großartig gelingt, ist die Entkleidung eines Dogmas, das sich inzwischen vor allem in Deutschland zu einer allein moralischen Kategorie entwickelt hat. Welche Hoffnungen und Visionen in der noch immer unbekannten Macht Radioaktivität gesehen wurden und welche Vorstellungen und Phobien diese generieren kann, all das ist ja auf der Bühne endlich in beiden Richtungen zu entdecken. Das ist wichtig, spektakulär und vor allem ungemein anregend für die thematische Auseinandersetzung, ohne das große Manko der Vereinnahmung durch dogmatische Fundamentalisten.
HAMBURGER FEUILLETON: Matthias Schumann, 26.4.2012

Total verstrahlte Rock-Revue – Das Theater Jena gastiert mit Fall Out Girl im Societaetstheater
In anderthalb Stunden voller Action und witzigen Folk-, Vocalrock- und HipHop-Songs sowie Labs wunderbar ironisch gesungener Arie zum Niederknien, werden diese und viele andere Fragen beantwortet. Fall Out Girl ist quietschbunt, aufregend, lustig und vor allem herrlich schräg… Es soll hier nun noch einmal offiziell an die Dresdner Kulturfreunde appeliert werden, sich ja nicht die zweite und letzte Dresden-Vorstellung entgehen zu lassen. Denn wer Thüringens abgefahrene postapokalyptische Rock-Revue erlebt hat, wird noch seinen Enkeln von jenem Abend erzählen, als Pikachu in den Himmel aufstieg und sich die Tore zum Endlager Kyffhausen öffneten.
DRESDNER KULTURMAGAZIN: Martin Krönert, 24.3.2012

Umjubelte Fall Out Girl Premiere in Jena
[]Was absurd und schrill klingen mag, ist letztlich intelligentes „Poptheater“ mit einem sehr ernsthaften Kern.. denn durch die Katastrophe von Fukushima ist die atomare Bedrohung wieder verstärkt in das öffentliche Bewusstsein gerückt…Getragen wird das gut 90-minütige Stück von der Vielseitigkeit der beiden Darsteller. Labs, bisweilen manisch-hyperaktiv und mit vollem Körpereinsatz, Geißler hingegen als ausgeglichener, männlicher Gegenpart, der auch zeigt, was er an der Gitarre kann… Zudem mangelt es nicht an Musik: Jimi Hendrix, Bob Dylan oder Henry Purcell ein Höhepunkt, wenn Labs in feinster Klaus Nomi Manier den „Cold Song“ interpretiert, sogar ein Rap-Song ist im Repertoire sowie diverse Eigenkompositionen.
OSTTHÜRINGER ZEITUNG: Marcus Schulze,16.3.2012

Fall Out Girl feiert in Jena Hochexplosive Premiere
[]Um all die herrlich verflochtenen Geschichten zu erzählen – von „Schrödingers Katze“, von den Tieren, die sich in Tschernobyl wohl fühlen, von Barbarossa und dem Kyffhäuser – braucht es auf der Bühne nicht mehr als eine Handvoll Requisiten, einen vierteiligen Pappaufsteller, einen übergroßen, aufblasbaren Pikachu und die hervorragenden Videos von Elke Auer. Sie brachte mit ihren Projektionen unter anderem Orson Welles und Hellboy als weitere Spieler auf die Bühne.
THÜRINGISCHE LANDESZEITUNG: Jördis Bachmann, 16.3.2012

Donald Duck im atomaren Endlager
Letztlich ist es in düster-ernsten Zeiten wie diesen wohl wirklich rebellisch, sich apokalyptisch verbrämten Menschheitsthemen mit viel Frohsinn zu widmen. Denn genau in diesem Sinne funktioniert „Fall Out Girl“: substantielle Gesellschaftskritik als verstörende Party. Und davon sollte es wahrlich mehr geben an deutschen Theatern.
NACHTKRITIK: Christian Baron, 15.3.2012

Trailer von Elke Auer

MItschnitt FALL OUT GIRL auf unserem VIMEO Kanal: https://vimeo.com/showcase/4876783

Atomares ABC

(eine alphabetisierte Kollektion von Background-Infos zu FALL OUT GIRL)

A = ATOM : Grundbaustein der Materie. Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Unzerschneidbare“, was faktisch nicht zutreffend ist (=> K).

B = BARTLEBY : In Herman Melvilles Erzählung „Bartleby der Schreiber“ ist Bartleby ein kleiner Angestellter an der Wall Street, der mit seinem Standardsatz: „Ich möchte lieber nicht“, seinen Arbeitgeber in die Verzweiflung treibt.

C = CURIE, MARIE : Physikerin, zweifache Nobelpreisträgerin. Zusammen mit ihrem Mann Pierre entdeckte sie die chemischen Elemente Polonium und Radium. Sie prägte den Begriff „radioaktiv“ (=> R). Curie starb an den Folgen der ungeschützten Arbeit mit radioaktivem Material.

D = DAISY : Daisy Duck ist die Freundin von Donald Duck. In FALL OUT GIRL wird Donald nach einem atomaren Unfall im Kyffhäuser Berg (=> T) endgelagert.

E = ERBE : Was bleibt von unserer Art? Auf jeden Fall unser radioaktiver Müll, strahlend auf 100’000 Jahre, in Endlagern sicher verstaut (=> I) – oder auch nicht. (Siehe, als Beispiel, Goiania 1987, Delhi 2011)

F = FALL OUT : Radioaktiver Niederschlag. Bei Atombombenexplosionen oder Unfällen in Kernkraftwerken werden radioaktive Partikel in die Atmosphäre geschleudert, die sich in den oberen Luftschichten ablagern und als Tau, Regen oder Schnee auf die Erde fallen.

G = GRINSEKATZE : Eine von Lewis Carroll erfundene Figur. Alice trifft die Grinsekatze in „Alice im Wunderland“. Die Katze ist magisch: Wenn sie verschwindet, bleibt ihr Grinsen noch eine Weile in der Luft hängen.

H = HELLBOY : Mike Mignola erfand den Comic-Helden „Hellboy“ in den 1990ern. Hellboy ist ein Dämon, der als Baby 1944 durch ein Dimensionsfenster auf die Erde gelangt und auf der Seite des Guten kämpft. Die Comic-Verfilmungen von Guillermo del Toro entstanden 2004 und 2008.

I = INTO ETERNITY : Dokumentarfilm des dänischen Filmemachers Michael Madsen über das Endlager Onkalo in Finnland. Unter anderem wird darin das Problem angesprochen, wie künftige Generationen vor dem Betreten von Endlagern gewarnt werden können.

J = JABBERWOCKY : Das Nonsens-Gedicht „Jabberwocky“ ist ebenfalls von Lewis Carroll (=> G) und beschreibt eine Monsterjagd.

K = KERNSPALTUNG : Physikalischer Prozess, bei dem ein instabiler Atomkern sich spontan oder mit Neutronen beschossen (induziert) spaltet. Dabei wird Energie freigesetzt. Die physikalisch-theoretischen Grundlagen zu diesem Vorgang erarbeiteten 1938 Lise Meitner und Otto Hahn, die eine in Schweden, der andere in Berlin. Hahn erhielt für seine Erkenntnisse den Nobelpreis, die Pazifistin Meitner ging leer aus.

L = LOVE STORY : Die Liebesgeschichte im College-Milieu war der Kultfilm Anfang der 1970er. Francis Lai erhielt für die Titelmelodie 1970 den Oscar für Beste Filmmusik.

M = MARY JANE WATSON : Die Schauspielerin, Sängerin und Fashion-Model ist die Freundin, spätere Frau von Peter Parker, a.k.a. Spiderman (=> P). Im Comic taucht sie erstmals 1966 auf. „You just hit the jackpot, tiger!“ sagt sie, als sie den verblüfften Parker zu einem Blind Date abholt. Später ziert sie sich lange, bevor sie sich auf eine Beziehung mit Parker einlässt, weil sie sich auch mit anderen Männern treffen will.

N = NETIX CORPORATION : Die fiktive Firma stellt mit künstlich gewonnener Spinnenseide kriegstaugliches Material her.

O = OHNMACHT : Die häufigste Reaktion, wenn es um große Zahlen, atomaren Müll, die Verschwendung von Ressourcen, usw. geht. Alternativ auch: Panik. Wir leben mit Radioaktivität, Zeit, den Tatsachen ins Gesicht zu sehen.

P = PETER PARKER : Der New Yorker Peter Parker wird als Teenager von einer radioaktiv mutierten Spinne gebissen und entwickelt in der Folge Superkräfte. Unter dem Namen „Spiderman“ bekämpft er Schurken, als Fotojournalist fotografiert er dabei sich selbst und verdient mit seinen Bildern seinen Lebensunterhalt. Spidermans Losung lautet: „Mit großer Macht kommt große Verantwortung“.

Q = QUANTENPHYSIK : Die Quantenphysik befasst sich mit Verhalten und Wechselwirkungen kleinster Teilchen. Ihre Ergebnisse widersprechen den Grundlagen der klassischen Physik, was Niels Bohr zu der Bemerkung veranlasste: „Wen die Quantentheorie nicht erschüttert, der hat sie nicht verstanden.“

R = RADIOAKTIVITÄT : Die Eigenschaft instabiler Atomkerne, beim spontanen oder induzierten Zerfall (=> K) Energie freizusetzen. Definiert wurde der Begriff von Marie Curie (=> C). Wird umgangssprachlich oft mit der abgegebenen Strahlung radioaktiver Materie gleichgesetzt.

S = SCHRÖDINGERS KATZE : Das berühmt gewordene Gedankenexperiment von Erwin Schrödinger veranschaulicht mittels einer Katze, eines Behälters mit Giftgas, eines instabilen Atomkerns (=> R) und eines Geigerzählers, was Niels Bohr an der Quantenphysik (=> Q) so sehr erschüttert hat. Zum Experiment hier ein Bild:

T = THÜRINGEN : Der Freistaat Thüringen ist ein deutsches Bundesland. In ihm befindet sich unter anderem der Kyffhäuser Berg, in den sich der Sage nach Kaiser Barbarossa zurückgezogen hat, um in Zeiten höchster Not wieder aufzuerstehen.

U = URATOR : Die Figur aus dem von Fall Out Girl erfundenen „Endzeitfilm“ ist ein Mutant. Aus Sicht von Neanderthalern sind wir ebenfalls Mutanten. Biologisch gesehen wird unentwegt mutiert, die meisten Mutationen führen aber nicht zu Superkräften, sondern zu nichts Besonderem.

V = VONNEGUT, KURT JR. : Von dem amerikanischen Autor stammt der Satz: „In nonsense lies strength“. Stimmt. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auch auf David O’Reillys Katzenmutations-Kurzfilm GENKI.

W = WELLES, ORSON : Der legendäre Filmemacher („Citizen Kane“) starb 1985. In FALL OUT GIRL ist er für die Klärung relevanter Sachfragen zuständig. Gespielt wird er von Jonas Zipf, der dem jungen Welles verblüffend gleicht.

X = X-RAY SPEX : Von der englischen Punk-Band (gegründet 1977) stammt der Song „Day-Glo“, den Fall Out Girl im Pikachu-Kostüm singt. Außerdem enthält unser Abend neben Eigenkompositionen Songs von Schumann, Dylan, Purcell, Hendrix und Francis Lai (=> L)

Y = YO-LANDI : Sängerin der südafrikanischen Rapgruppe „Die Antwoord“.  Tritt auch gerne mal im Pikachu-Kostüm auf und hat das FALL OUT GIRL-Team nicht nur musikalisch inspiriert.

Z = ZUKUNFT : Geht uns alle an.