MASS & FIEBER
Superheldenkomödie nach Dante
Zürcher Theater Spektakel – 19. August 2010
Morgengrauen in Gotham. Anwalt Maximilian und Schauspielerin Betty trinken in einer Hotelbar, als ein Mann in einem Superheldenkostüm vor ihren Augen in den Tod stürzt. Den Fall behandelt Polizistin Josefine, die bald dahinter kommt, dass Max mit illegalen Millionen unterwegs ist. Eigentlich sollte sie ihn verhaften, stattdessen verliebt sie sich in ihn. Meanwhile… träumt der melancholische Hotelkoch Juan von der schönen Betty und trifft einen Mann, der aussieht wie Bob Dylan. Der nimmt ihn mit auf eine Reise durch die Hölle. „Das Ticket hat eine Dame bezahlt.“ Die Ereignisse überstürzen sich, als die fünf sich auf einer Party auf der Yacht Purgatoria wieder begegnen: Der Gastgeber ist Otto Gott, der reichste Mann der Stadt.
Screwball Noir nennt Mass & Fieber sein neues Stück „Geld und Gott“ – schnelle Dialoge und enge Terminpläne, Liebe und Zorn, Angst und Leidenschaft auf der schillernden Leinwand der modernen Kasinogesellschaft. Was ist Geld. Was ist der Himmel, was die Hölle. Wie kommt einer dazu zu sagen, er sei Gott. Und wenn es das Paradies gibt: Sind wir auch bereit, den Sprung dorthin zu wagen?
Miguel Abrantes Ostrowski
Martin Gantenbein
Mareike Sedl
Nicole Steiner
Silvester von Hösslin
und Dietmar König als Stuntman Horst
Text: Brigitte Helbling, Niklaus Helbling Musik: Martin Gantenbein Regie: Niklaus Helbling Bühnenbild: Dirk Thiele Video: Elke Auer Kostüme: Judith Steinmann Artwork: Thomas Rhyner Licht: Björn Salzer Ton: Mike Hasler Maske: Salome Bigler Technik: Peter Affentranger Regieassistenz: Katharina Wiss Hospitanz: Aydin Alinejad
Premiere 19. August
THEATERSPEKTAKEL ZÜRICH
weitere Vorstellungen am 20., 21., 22. August 2010
festgesetzt sind weiterhin:
THEATER RIGIBLICK ZÜRICH
1., 2., Oktober 2010, Beginn jeweils 20:30
3., 4., 5. November 2010
RINGLOKSCHUPPEN MÜLHEIM
17., 18. Dezember 2010
KAMPNAGEL HAMBURG
9., 10., 12. März 2011
THEATERHAUS JENA
15., 16. April 2011
THEATER (URI) ALTDORF
November 2011
SCHLACHTHAUS THEATER BERN
8., 10., 11. Dezember 2011
GELD UND GOTT nachgespielt:
Theater Kosmos, Bregenz, Regie Stephan Kasimir, Prem. 16. April 2015
Staatstheater Darmstadt, Regie Steffen Klewar, Prem. 30. April 2015
Sparkasse am Niederrhein, Regie Holger Runge, Prem. 28. März 2017
Präsidialdepartement der Stadt Zürich, Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Stanley Thomas Johnson Stiftung, Ernst Göhner Stiftung, Georges und Jenny Bloch Stiftung, Migros-Kulturprozent, Dr. Adolf Streuli-Stiftung, Familien-Vontobel-Stiftung, NOSE Design AG, Theaterhaus Gessnerallee Zürich, Restaurant Triibhuus Zürich
805500
Es gibt ihn manchmal, den eigenartige Moment im Theater, wo alles egal ist, alles Fluss, Tempo und Phantasie ist. Solche glückhaften Augenblicke sind so rar wie … nun ja, gebügelte Hemden in Junggesellenhaushalten. Mit dieser Junggesellenmetapher ist man denn auch mitten im schönsten Klischee und das mag ein guter Einstieg sein für eine Besprechung über Geld & Gott, die Produktion, die genau so etwas kann, nämlich einen kleinen Augenblick Theaterglück erschaffen.
Hamburger Feuilleton / 14. März 2011 / Matthias Schumann
THEATERGUERILLA „MASS & FIEBER“ GASTIERT MIT SUPERHELDEN
Mass & Fieber begeisterten schon vor einigen Jahren mit ihren Projekten „Präriepriester“, „Krazy Kat“ oder „Autodrom“ in Hamburg. Lebenskonzepte in ein sarkastisches Extrem zu treiben, das ist Helbling eine diebische Gaudi. Auch in „Geld und Gott“ spielt er mit dem White Trash der Casting- und Talkshows. Fantasiert das aufs herrlichste hoch und lässt es in Grund und Boden spielen. Frei nach Heine: „Vom Sublimen zum Lächerlichen ist es nur ein Schritt“.
Hamburger Abendblatt / 11. März 2011 / asti
EINE WUNDERTÜTE AUS GOTHAM
Eine bunte Wundertüte ist «Geld und Gott», aus der immer neue Überraschungen herauspurzeln. Silvester von Hösslin, Nicole Steiner, Miguel Abrantes Ostrowski und Mareike Sedl, unterstützt von Martin Gantenbein (Spiel/Musik) und Elke Auer (Video), spielen und tanzen, da sitzt jedes Detail, sie können richtig gut singen – und sogar fliegen. Wer das nicht glaubt, soll eben selbst hingehen.
NZZ / 21. August 2010 / Bettina Spoerri
HELDEN PFUSCHEN GOTT INS HANDWERK
Der Text von «Geld & Gott», geschrieben von Brigitte und Niklaus Helbling, verzahnt verschiedene Handlungsstränge auf überraschende Weise zu einem absurden Ganzen. Die Ereignisse überstürzen sich zuweilen – nach besonders lauten und temporeichen Passagen baut Regisseur Niklaus Helbling dramaturgisch geschickt Gesangseinlagen ein, während derer sich der Zuschauer erholen kann. Das macht die wilde Mischung aus Gesellschaftssatire und luftiger Soap-Opera leicht, aber nie seicht.
Basler Zeitung / 21. August 2010 / Miriam Glass
SUPERHELDEN ZWISCHEN DANTE UND COMMEDIA DELL’ARTE
Die Beleuchtung und die (höchst originellen) Videoprojektionen, die eingängige, zwischen Jazz, Filmmusik und Musical oszillierende Musik von Martin Gantenbein, die präzisen, auch choreographisch und gesanglich überzeugenden Leistungen der Protagonisten, das originelle, eindrücklich schiefe Bühnenbild von Dirk Thiele, der Drive von Niklaus Helblings straffer, jeden Durchhänger vermeidenden Regie: all das verbindet sich zu den zwei Stunden einer Darbietung, die den Qualitätsanspruch eines großen Theaters mit der frisch-ungehemmten Gestaltungslust der freien Bühne verbindet und zuletzt vom Publikum mit nichtendenwollenden Ovationen gefeiert wurde.
Nachtkritik. de / 20. August 2010 / Charles Linsmayer
UNVERSCHÄMT AMÜSANTER AUFTAKT
…Hinzu kommen eingängige musikalische Einlagen, faszinierende Videoprojektionen auf den Hintergrund und auf TV-Geräte im Vordergrund, die dem witzigen und teuflischen Geschehen eine abgründige und zuweilen humoristische Note verleihen, etwa wenn Juan zusammen mit dem Bildschirm eine Omelette brät. Geboten wird großes Theater auf kleiner Bühne, das den Vergleich mit der großen Bühne nicht zu scheuen braucht. Das Premierenpublikum bedankte sich am Donnerstagabend mit lang anhaltenden Ovationen.
Zürcher Landzeitung / 21. August 2010 / Linus Baur
DIE SUPERHELDEN UNSERER ZEIT
«Mass & Fieber» kann, wie Superman, sich durch die Wände bewegen. Immer neue Theaterräume schliessen sich im Spiel auf. Eine eigentliche Screwball-Komödie mit Dante-Überbau ist zu sehen. Am Schluss stehen Miguel Abrantes Ostrowski, Nicole Steiner, Martin Gantenbein, Silvester von Hösslin, Mareike Sedl, alle im Superman-Kostüm, auf Feld 34, was sehr, sehr weit oben ist. Und sie sagen: «Wir werden fliegen!» Und es funktioniert. Nicht nur im Lunapark. Auch im Theater. Supermann kann wirklich fliegen.
Der Landbote / 21. August 2010 / Stefan Busz
SOMETHING IS HAPPENING HERE…
Auch “Geld und Gott” ist keine einfache Geschichte und vernetzt sehr viel sehr dicht miteinander – nichts Geringeres als Geld, Gott und die Hölle, als die Kritik am globalen Finanz- und Kapitalismussystem und der völligen Selbstüberschätzung derer Protagonisten. Alles schon mal gesehen und gehört, in letzter Zeit? Mit Sicherheit nicht in der Form, wie von Mass & Fieber dargestellt.
nahaufnahmen.ch /28. August 2010 / Sabrina Glanzmann
Nachfolgende Bilder sind Szenenfotos von Christian Altorfer
Das Leiterli-Spiel zum Stück, entwickelt von MASS & FIEBER
Design, Feintuning und Umsetzung: Thomas Rhyner